„Stolpersteine“ für Waltroper Juden: Schüler sorgen für neuen Glanz

ein Beitrag aus der Waltroper Zeitung

Kalter Nebel waberte am Montagmorgen (4.11.) durch Waltrop, als sich rund zwanzig Schülerinnen und Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums, der Waltroper Gesamtschule und der Realschule in Begleitung der Pädagogen Stefanie Becker, Uwe Neuhaus und Lotte Van der Graaf in der Innenstadt trafen. Ihre Mission: die Reinigung der 16 „Stolpersteine“ für die vertriebenen und getöteten Juden der Stadt. Auch Oberstleutnant Martin Gerdes, Bürgermeister Marcel Mittelbach und der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Breilmann hatten sich am Kiepenkerl eingefunden, um die Erinnerungskultur wachzuhalten. „Es ist wichtig, dass ihr euch für die Stolpersteine einsetzt“, betonte Martin Gerdes bei der Begrüßung - „und das ihr euren Kindern später einmal erzählt, welches Unrecht damals in der Nazi-Zeit auch in Waltrop passierte.“ Michael Breilmann berichtete aus der Hauptstadt, dass das Thema Antisemitismus derzeit hochaktuell sei und dass noch in dieser Woche eine parteiübergreifende Resolution für jüdisches Leben in Berlin verabschiedet werden soll.

Marcel Mittelbach erklärte, dass es in Waltrop zu einer „guten Tradition“ werden solle, dass immer am Montag vor dem 9. November, dem Gedenktag an die Reichspogromnacht, die Messingtafeln wieder auf Hochglanz gebracht werden. Und danach wurde mit Scheuerpaste, Stahlwatte, Schwamm und Wasser kräftig poliert: Für die Familie Baum an der Rösterstraße hat das THG, für die Familie Rosenthal an der Sebbel-Kreuzung die Realschule und für die Familie Spanier an der Hochstraße sowie das Ehepaar Rosenblum an der Dortmunder Straße die Gesamtschule die Patenschaft übernommen. Jetzt sind die Inschriften auf den Steinen wieder deutlich zu erkennen.

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